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Fast fünf Prozent mehr Rente, aber...

Um 4,57 Prozent erhöhen sich die Renten für mehr als 21 Millionen Rentnerinnen und Rentner in Deutschland zum 1. Juli, teilte das Bundessozialministerium am 19. März 2024 mit.
Der SRLB begrüßt diese deutliche Rentenerhöhung, die weit stärker ausfällt als die im Herbst prognostizierten 3,5 Prozent. Eine Rente von 1000 Euro steigt somit um 45,70 Euro.
Grund für die kräftige Rentenerhöhung seien „der starke Arbeitsmarkt und gute Lohnabschlüsse“, so Bundesarbeitsminister Hubertus Heil. 

Erstmals seit drei Jahren liegt die Rentenerhöhung über der Inflationsrate, die für 2024 bei 2,3 Prozent liegen dürfte. 
Eine Systemschwäche der gesetzlichen Rentenversicherung hat sich in den letzten Jahren offenbart. Das Prinzip „Rente folgt den Löhnen“ bietet keinen ausreichenden Schutz vor hohen Inflationsraten. Diese leidige Erfahrung mussten viele in der jüngsten Vergangenheit machen. 
4,57 Prozent hören sich ganz gut an, viele Ältere werden aufatmen.  Wir wissen aber auch, dass gerade in Segmenten, die für die Lebenshaltung der Rentnerinnen und Rentner wichtig sind, deutlich höhere Inflationsraten als die genannten 2,3 Prozent zu verzeichnen sind. Die „Hitliste“ der zu verkraftenden Preissteigerungen führen dabei die Ausgaben für Lebensmittel an. Die Preise für Energie haben sich auf hohem Niveau stabilisiert. Der Effekt aus den wegfallenden Energiepreisbremsen steht den Älteren aber noch bevor.

 

Der SRLB begrüßt die Tatsache, dass zum ersten Mal die Renten in Ost und West im gleichen Ausmaß steigen. Davon geht ein wichtiges, aber auch längst überfälliges Signal aus.

 

Viel wird gegenwärtig über die Stabilisierung des Rentenniveaus bei 48 Prozent des Durchschnittslohns diskutiert. Bis Mitte der 30er Jahre will die Regierung mindestens 200 Milliarden Euro aus Bundesmitteln am Kapitalmarkt anlegen, um mit den Erträgen Beitragsanstiege zu dämpfen und das Rentenniveau zu stabilisieren. 10 Milliarden sollen pro Jahr eingespielt werden - so lange die Aktienmärkte mitspielen.  Ansonsten sind wieder die Beitrags- und Steuerzahler gefragt, um das versprochene Rentenniveau zu sichern. Bei einem erforderlichen Rententopf von weit mehr als 300 Milliarden Euro jährlich ist der zu erwartende Effekt des sogenannten Generationenkapitals eher als marginal zu bewerten. Der Aufbau einer weiteren Finanzierungssäule für die Rente ist sicher positiv zu werten, aber halt eine Aufgabe über Generationen hinweg.

 

Aber reichen das angestrebte Rentenniveau von 48 Prozent, an die Lohnentwicklung gekoppelte Rentenerhöhungen oder die Grundrente überhaupt aus, um die Altersarmut wirkungsvoll bekämpfen zu können? Wohl eher nicht.
Als SRLB schließen wir uns den Forderungen des VdK vom 19.3.2024 an, der eine notwendige Anhebung des Rentenniveaus auf 53 Prozent als Kernelement benennt.
„Um das Rentensystem langfristig zu stabilisieren und gute Renten zu sichern, sollten außerdem alle Erwerbstätigen in die gesetzliche Rente einzahlen. Das würde nicht nur eine Gerechtigkeitslücke, sondern auch eine Finanzierungslücke in der gesetzlichen Rente schließen. Ebenso sollten Menschen mit hohen Einkommen die Gesellschaft stärker unterstützen. Die Beitragsbemessungsgrenze, die jetzt bei 7550 Euro liegt, muss angehoben werden. Für jeden Euro darüber werden keine Beiträge zur Rente gezahlt. Das ist sozial nicht gerecht“.

 

Lutz-Peter Anton
Vorstandsmitglied SRLB
 

Weitere Informationen

Veröffentlichung

Do, 21. März 2024

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