Jahresstart beim Kreisseniorenbeirat Teltow-Fläming
Jahresstart beim Kreisseniorenbeirat Teltow-Fläming
Schwerpunkte unserer Arbeit 2024
Jeder von uns hat es vielfach erlebt - ein Jahreswechsel bringt immer Veränderungen mit sich. Leistungen der Vergangenheit werden bewertet, Weichen für die Bewältigung neuer Herausforderungen werden gestellt und manchmal hat man auch eine Träne im Auge. Emotional wird es immer, wenn sich langjährige Mitstreiter gerade in Wahljahren altersbedingt aus Seniorenvertretungen zurückziehen (müssen). Ein Umbruch, den es 2024 auch für uns als Kreisseniorenbeirat zu meistern gilt.
Einen besonderen Moment hielt aber erstmal die Januar Sitzung für uns bereit. Herzlich gratulierten wir Monika Krause aus der Gemeinde Nuthe-Urstromtal, die zum Tag des Ehrenamtes im Dezember in Potsdam mit dem „Veltener Teller“ geehrt wurde. Die Auszeichnung, die seit 1995 für herausragendes ehrenamtliches Engagement verliehen wird, erhielt sie aus den Händen von Sozialministerin Ursula Nonnemacher und Wolfgang Puschmann, Vorsitzender des Landesseniorenrats, im Beisein unseres Landesseniorenbeauftragten Norman Asmus. Monika Krause zeichnet seit drei Jahrzehnten ein außergewöhnliches ehrenamtliches Engagement für die Interessen und Nöte der Älteren nicht nur in ihrer Heimatgemeinde aus.
Als Kreisseniorenbeirat sind wir stolz auf unser langjähriges Mitglied und sehen die erhaltene Ehrung auch als Anerkennung der gesamten Seniorenarbeit in unserem Landkreis an. Vielen Dank Monika.
Inhaltlich geprägt wurde unsere Jahresstarttagung von einer Diskussionsrunde zum Hitzeschutz für unsere Älteren und die sich daraus ableitenden Aufgaben für unsere örtlichen Seniorenvertretungen. Sicher ist es ungewöhnlich, dieses Thema bei bibbernder Kälte im Januar auf die Tagesordnung zu setzen. Wir sehen aber Handlungsbedarf von Politik und Verwaltung - nicht nur hinsichtlich zunehmender Belastungen für die Älteren und vulnerablen Gruppen, sondern für uns alle.
Hitze ist das größte und am stärksten unterschätzte gesundheitliche Risiko durch den Klimawandel. Obwohl 2023 kein Jahr der Hitzerekorde war, schätzt das RKI, daß bis Ende September rund 3200 Menschen hitzebedingt starben. Auch im eher wechselhaften Sommer 2023 lag die Durchschnittstemperatur mit 19,0 Grad Celsius deutlich über den 17,3 Grad Celsius der Referenzperiode von 1961-1990. Im Hitzejahr 2022 kamen allein in Brandenburg 219 Menschen im Zusammenhang mit Hitze ums Leben. Zum Vergleich: Bei Verkehrsunfällen waren es 112 Personen. Gut, daß im Juni letzten Jahres im Land Brandenburg unter dem Dach des Gesundheitsministeriums ein Zentrales Netzwerk Hitzeschutz gegründet wurde, um alle relevanten Akteure zusammenzubringen und konkrete Maßnahmen zum Hitzeschutz zu entwickeln.
Auch wir wollen uns neben unserer Kreisverwaltung aktiv in das Netzwerk einbringen.
Wir bedanken uns bei Sabine Decker vom Gesundheitsamt der Kreisverwaltung TF, die uns grundlegende Informationen vermittelte und die Diskussion begleitete.
Was wird uns das Jahr 2024 neben den mit den Kommunalwahlen bedingten Weichenstellungen und den aufgezeigten Hitzeschutzerfordernissen noch bringen bzw. unsere Arbeit prägen?
Kommunalverfassung: die gegenwärtig diskutierte Novellierung beinhaltet u.a. klarere Aussagen zu den Rechten von Seniorenvertretungen bis hin zur Anerkennung des ehrenamtlichen Engagements.
Die Stellung der Seniorenbeiräte in den Städten und Gemeinden wird gestärkt.
Seniorenpolitische Leitlinien unseres Landes: voraussichtlich im März wird sich der Landtag mit der Aktualisierung der Seniorenpolitischen Leitlinien beschäftigen. Der bereits vorliegende Entwurf enthält sowohl Zielsetzungen als auch konkrete Maßnahmen zu uns bewegenden Themen wie Wohnen im Alter, Einsamkeit und Altersarmut, digitale Fitness der Älteren, Gesundheitsförderung und Pflege, Mobilität, Teilhabe am Leben und Förderung des ehrenamtlichen Engagements.
Nach dem Landtagsbeschluss wird es dann darum gehen, die Leitlinien mit Leben zu erfüllen und auch die Älteren bei der Umsetzung in den Kommunen mitzunehmen.
Lernwerkstätten der Deutschen Bahn: 3000 Mitarbeiter der Deutschen Bahn werden in diesem Jahr schwerpunktmäßig zu Bedürfnissen mobilitätseingeschränkter Reisender geschult. Wir unterstützen dies auf ehrenamtlicher Basis für die Region Ost am Standort Berlin.
Pflege vor Ort: Jeder weiß um die Defizite in der Pflege. Mit dem Förderprogramm „Pflege vor Ort“ als Kernstück des Brandenburger Pflegepakts haben wir ein Instrument, das auch in diesem Jahr in den Kommunen Entlastung bringen wird. Letztlich mit dem Ziel, dass Ältere länger im vertrauten Wohnumfeld leben können und hierzu die notwendige Unterstützung erhalten. Als Seniorenvertretung gilt es, die Umsetzung in den Kommunen aktiv zu begleiten.
Brandenburgische Seniorenwoche: Die Eröffnung der nunmehr bereits 30. Brandenburgischen Seniorenwoche erfolgt am 15. Juni 2024 in Fürstenwalde. Die Seniorenwoche bietet traditionell vielfältige Möglichkeiten, sich in den Kommunen zur Seniorenarbeit auszutauschen sowie Wünsche, Sorgen und Anregungen aufzunehmen. In den Kommunen haben die Vorbereitungen für einem
abwechslungsreichen Potpourri an kulturellen, touristischen oder sportlichen Veranstaltungen sowie zu kommunalpolitischen Themen in Workshops, Ideenwerkstätten oder Rundtischgesprächen bereits begonnen. Lassen Sie sich überraschen oder noch besser - unterstützen Sie uns!
Die Auflistung ließe sich noch um einiges fortführen, Aufgaben und Ansprüche sind so vielfältig wie das Leben. Das Veranstaltungsformat „Miteinander leben, miteinander reden“ unserer Landrätin, die Arbeit des Netzwerkes „barrierefrei“, die Anliegen der Partnerschaft für Demokratie oder die Unterstützung des Seniorenmagazins, dass Sie gerade lesen.
Abschließend möchte ich Sie auf die Veranstaltung unseres Landkreises zur feierlichen Eröffnung der 30. Brandenburgischen Seniorenwoche am 17. Juni 2024 in Luckenwalde hinweisen.
Nebenstehendes Foto zeigt noch einmal einen Blick auf die während der Veranstaltung im Vorjahr im Kulturzentrum „Das Haus“ in Niedergörsdorf für Ihr ehrenamtliches Engagement geehrten Seniorinnen und Senioren. Über 100 Gäste waren zugegen, darunter unsere Sozialministerin, die Spitze unseres Landkreises und viele Bürgermeister und Bürgermeisterinnen.
Vielleicht sind auch Sie dieses Jahr unser Gast. Sprechen Sie doch Ihren örtlichen Seniorenbeirat einfach mal an.
Wir würden uns freuen, Sie begrüßen zu dürfen!
Lutz-Peter Anton
Vorsitzender des Kreisseniorenbeirats Teltow-Fläming
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